120 Millionen Euro an Center für Robotik in Schweinfurt

120 Millionen Euro für den Neubau im künftigen „Silicon Valley der Robotik“ an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Schweinfurt: Diese positive Botschaft hat der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder anlässlich der Einweihung des Centers für Robotik (CERI) mitgebracht. Er eröffnete den bundesweit einmaligen Standort für Forschung und Entwicklung intelligenter Robotik-Systeme gemeinsam mit THWS-Präsident Prof. Dr. Robert Grebner und Wissenschaftsminister Markus Blume.

Im Anschluss an die Begrüßung durch den THWS-Präsidenten, Prof. Dr. Robert Grebner, und die Anmoderation durch den Robotik-Studiengangleiter, Prof. Dr. Jean Meyer, ging der Ministerpräsident Dr. Markus Söder auf aktuelle Herausforderungen ein. Um bei den Transformationsprozessen der Zeit sowie im globalen Wettbewerb ganz vorn mit dabei zu sein, müsse Deutschland in Wissenschaft und Forschung investieren. Mit der Hightech Agenda Bayern habe man einen evolutionären Schritt getan – leiser als eine Dampfmaschine, schneller und fundamentaler als vorangegangene Revolutionen. An der THWS seien in den Bereichen Technik und Transfer vorbildliche Schritte erfolgt. Söder lobte ausdrücklich den Standort Schweinfurt: Innovative Lehre und Forschung gebe es nicht nur an Universitäten – „und außerdem nicht nur in München, sondern auch in Franken“.

Die Anwendungsoptionen der Künstlichen Intelligenz sowie der Robotik seien riesig und fänden Umsetzungen nicht nur in der Industrie, sondern u. a. auch im sozialen Bereich. Auf Basis von klassischen wie neuen Technologien sei man in der Lage, den Wohlstand zu wahren und stark zu bleiben. Die THWS sei mit ihrem Center für Robotik maßgeblich beteiligt an diesen Veränderungsprozessen. Daher könne er anlässlich der Eröffnung des CERI ein Geschenk mitbringen: Der Projektantrag auf den Neubau des Centers für Robotik sei bewilligt worden. Die THWS könne mit 120 Millionen Euro rechnen. Planung und Bau kann so zügig fortgesetzt werden.

Wissenschaftsminister Markus Blume beglückwünschte die THWS zu ihrer Weitsicht: Die „Mission Robotik“ sei gestartet mit einem Wettbewerb um Technik und Talente. Er betonte: „Schweinfurt ist das Silicon Valley der Robotik. Wissenschaft und Wirtschaft sind hier ein echtes Dream-Team. Das Konzept des CERI ist bundesweit einzigartig – gerade bei der Lehre und Ausbildung von weltweit gesuchten Robotik-Fachkräften.“ Er freue sich bereits auf die Grundsteinlegung des neuen Robotik-Gebäudes; darüber hinaus seien neben den schon bestehenden Technologietransferzentren drei weitere bewilligt worden. Die Hochschule folge konsequent ihrem Weg, Wissen in die Region zu bringen. Mit dem Faktor 1.000 entwickele sich die technische Leistungsfähigkeit in einem atemberaubenden Tempo entlang der Silicon-Valley-Achse Würzburg-Schweinfurt.

Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé gratulierte der THWS und bedankte sich dienstlich wie persönlich für das breit gefächerte Engagement der Politik und der Hochschule für die Stadt Schweinfurt. Im Arbeitskräftemangel sehe er eine Daseinsfrage für das Land: Die Hochschule biete hier eine Investition in die Zukunft.

Der THWS-Präsident, Prof. Dr. Robert Grebner, fügte hinzu: „Mit der Hightech Agenda haben wir nicht nur mit dem Aufbau des Robotik-Centers begonnen, sondern schon 2020 den ersten und bis jetzt in Deutschland einmaligen softwarebasierten Bachelorstudiengang Robotik gestartet. Robotikerinnen und Robotiker werden händeringend gesucht, um die rasant ansteigende Zahl von Robotern in die Anwendung zu bringen. Der Zuzug internationaler Fachkräfte ist ebenso berücksichtigt, da der Studiengang neben Deutsch auch vollständig auf Englisch angeboten wird. Fast 100 junge Menschen aus aller Welt studieren neben fast 150 deutschen Studierenden bereits ‚Robotics‘ in Schweinfurt. 2024 werden die ersten Absolventen in die Arbeitswelt wechseln. Besonders erfreulich ist, dass sich im zukünftigen Silicon Valley der Robotik Schweinfurt bereits ein erstes Unternehmen gegründet hat, das Logistikroboter herstellt. Die Investitionen Bayerns tragen also erste Früchte.“

Prof. Dr. Tobias Kaupp, Leiter des Centers für Robotik, stellte das CERI vor: Es sei ein Forschungs- und Lehrzentrum für das Fachgebiet Mensch-Maschine-Interaktion, in dem die Bedürfnisse der regionalen Unternehmen im Bereich der Robotik im Fokus stehen. Wissenschaft und Wirtschaft arbeiteten im CERI Hand in Hand, die Forschungsresultate werden umgehend in die Anwendung transferiert. Aktuell werden mehrere Forschungsvorhaben mit unterschiedlichen Schwerpunkten bearbeitet: Hierzu zählen u. a. die „kollaborative Montage komplexer Bauteile“, die „vollautomatisierte Kommissionierung mit mobilen Robotern“, der „Aufbau von mobilen Plattformen für die Landwirtschaft“ und die „vollautomatische, robotergestützte Palettierung“.

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