Anselm Grün: Weihnachten auch alleine möglich Benediktinerpater rät dazu, Weihnachten neu zu betrachten

 

Schwarzach (dpa) – Der abrupte Wechsel vom stressigen Arbeitsalltag in die besinnlichen Feiertage kann nach Ansicht von Benediktinerpater Anselm Grün auch frustrierend sein.

«Es kann wichtig sein, nicht zu viel zu erwarten. Wer früh umfangreiche Erwartungen aufbaut, kann schnell enttäuscht werden», sagte der 75-Jährige den Zeitungen «Main-Post» und «Augsburger Allgemeine» (Mittwoch).

Gerade jetzt in der Corona-Krise sollte Weihnachten neu betrachtet werden. «In den vergangenen 100 Jahren ist Weihnachten immer mehr zum Familientag verklärt worden und hat sich dadurch immer mehr vom Kern entfernt.» Viele Menschen sehnten sich nach einer heilen großen Familie zurück, «obwohl die Verhältnisse real ganz anders aussehen».

In diesem Jahr gebe es die Chance, jenseits der großen Familienfeiern sich auf sich selbst zu konzentrieren. «Weihnachten braucht die Stille. Was geschieht in mir, in meiner Seele? Dies wird nur in der Stille hörbar», sagte der 75-Jährige. «Auch wenn man allein ist und keinen Besuch erhält, findet Weihnachten statt.»

Grün kam bereits als 13-Jähriger in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach im Landkreis Kitzingen. Er gilt mit mehr als 300 Büchern und einer geschätzten Auflage von 20 Millionen Exemplaren als meistgelesener christlicher Autor im deutschsprachigen Raum.

Anselm Grün bei einem Gottesdienst. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Christian Klippel

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