Auch auf zwei Rädern gelten Grenzen

Schweinfurt (red). Im Jahr 2022 waren durch die Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen wieder deutlich mehr Verkehrsteilnehmer auf den unterfränkischen Straßen unterwegs. Wie die aktuelle Auswertung der Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Unterfranken zeigt, war die Anzahl der Unfälle mit 38.580 auf einem niedrigen Niveau und im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 sogar deutlich unter der Zahl von damals 42.275 geblieben ist. Die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Menschen stieg auf 55 (2021: 50) und blieb damit im langjährigen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. 

Nach einem starken Anstieg der Verkehrsunfälle mit verletzten Radfahrenden im Jahr 2020 auf 1.237 markiert das vergangene Jahr mit 1.313 verletzten Radfahrenden einen neuen Rekordwert für die letzten 10 Jahre. Die Gesamtzahl der Unfälle stieg mit 1.404 (2020: 1.357) ebenfalls auf einen Höchstwert. Dabei verloren neun Radfahrende ihr Leben, acht davon trugen keinen Fahrradhelm. Von den verletzten Radfahrern trugen lediglich 51 Prozent einen Fahrradhelm. 

Der Trend zu Pedelecs hält weiter an und schlägt sich auch in der Unfallstatistik wieder. So stieg die Anzahl der Unfälle mit Pedelecs um 30 Prozent von 311 auf 405. Somit ist bei nahezu jedem dritten Fahrradunfall ein Pedelec beteiligt.

Einen Rückgang gab es hingegen bei Unfällen mit Motorradfahrenden auf 582 (2021: 594). Die Zahl der dadurch tödlich Verunglückten ging von 15 auf 10 zurück.

Insgesamt nimmt die Verkehrssicherheit weiter zu. Neben dem Rückgang bei den tödlich Verunglückten im Vergleich zum Vor-Corona Jahr 2019 hat sich auch die Zahl der Unfallverletzten von 5.926 im Jahr 2019 auf 5.424 reduziert hat. Die Jahre 2020 und 2021 stellten mit 5.048 und 4.974 Verletzten pandemiebedingt eine Ausnahme dar.   

Überhöhte Geschwindigkeit bleibt weiterhin eine der Hauptunfallursachen bei Unfällen mit schwer- und tödlich Verunglückten. Dass die Zahl der bei Geschwindigkeitsunfällen getöteten Personen trotz des erhöhten Verkehrsaufkommens von 10 auf 9 und die der Verletzten von 691 auf 633 sank, zeigt nach dieser Pressemitteilung, dass sowohl die Sicherheitstechnik der Automobilhersteller, als auch die konsequente Überwachungsarbeit der Polizei Wirkung zeigen.

Im Jahr 2022 überwachte allein die unterfränkische Polizei an 20.755 Stunden die Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeit. Hierbei wurden über 84.500 Fahrzeugführer beanstandet und gegen 1.964 ein Fahrverbot ausgesprochen.

Nach Jahren des steten Rückgangs hat die Zahl der alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss fahrenden Verkehrsteilnehmer wieder zugenommen. Einen maßgeblichen Anteil an dieser unguten Entwicklung hatten dabei auch Fahrrad- oder E-Scooter-Fahrer. So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss um mehr als ein Drittel auf 486 (2021: 360). Bei den Unfällen unter berauschenden Mitteln oder Medikamenten stieg die Zahl sogar um 42 Prozent auf 111 (2021: 78). Für beide Unfallarten stellt dies ein Höchststand in den letzten 10 Jahren dar. Somit weist die Statistik aus, dass jeder 5. getötete Verkehrsteilnehmer bei einem Unfall unter Alkoholeinfluss ums Leben kam. 

Um 35 Prozent stieg die Anzahl der Kraftfahrzeugführer, die alkoholisiert von der Polizei bei Kontrollen angehalten werden konnten. Die Zahl der folgenlosen Trunkenheitsfahrten erhöhte sich von 1324 auf 1797. 1481 ( 2021: 1345) Fahrer, die unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln oder Medikamenten standen, zog die Polizei aus dem Verkehr, bevor es zu einem Unfall kam.

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