Es fehlt auch der gesellschaftliche Zusammenhalt Die Tanzgarden der Wernschiffer Elf mussten den Probebetrieb einstellen

Kontaktbeschränkungen lassen in diesem Jahr keine Faschingssitzungen in gewohnter Form zu. Auch von der manchen Ortes praktizierten „virtuelle Form“ hält Niederwerrns Gesellschaftspräsident Hans Karl Wedler wenig. Auch da sei der Aufwand enorm und man wisse nicht, wie die Resonanz wäre. Da hofft die Wernschiffer-Elf lieber auf den üblichen Sitzungsrahmen im nächsten Jahr.

Dabei hatte es im Spätsommer noch recht verheißungsvoll angefangen. Die Infektionszahlen waren niedrig und die Garden hatten schon mit den Proben begonnen. „Die Garden trainieren eigentlich das ganze Jahr über“, berichtet der Gesellschaftspräsident. Im allgemeinen gehe es nach einer kurzen Pause schon immer im April weiter. Für die Mädchen und jungen Damen war dann die verordnete Schließung von Sporthallen schon ein harter Schlag, sind doch die Auftritte bei den drei Faschingssitzungen im Gemeindezentrum immer das Highlight des Jahres. Mit zwei Sitzungen zwei Wochen vor dem eigentlichen Faschingswochenende und einer eine Woche vorher kann sich das Publikum in Niederwerrn normalerweise schon immer recht fröhlich auf die närrischen Tage einstimmen. Doch es ist nicht nur allein der Applaus des Publikums, der den Garde-Damen fehlt, es ist die komplette Aussetzung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes, der solche Gruppierungen bindet.

„Jetzt hätte ich Hochkonjunktur“, beschreibt Karl Heinz Wedler seine eigene Situation. Der Kartenvorverkauf wäre in vollem Gange und die Sitzplatzeinteilung will so organisiert sein, dass am Sitzungstag jeder komfortabel und ohne Schwierigkeiten an seinen Platz gelangt. Dazu müsse sein eigener Büttenbeitrag einstudiert werden. „Doch dieses mal darf ich wohl nur über Fernsehsitzungen lachen“, sieht er die Situation durchaus auch mit etwas Humor. Die Vorbereitungen hätten dabei immer viel Spaß gemacht und wenn Pause sicher auch gut tut, so sei es dieses mal „etwas zu viel Ruhe“.

Der Blick wird deshalb schon wieder nach vorne gerichtet. Er denkt dass sich ab Ostern zumindest  eine Richtung abzeichnen wird, wohin die Corona-Reise geht. Und er ist zuversichtlich, dass die Infektionszahlen sinken und nicht mehr die aktuellen Ausmaße erreichen werden. Dann – so hofft er – wird es auch wieder Faschingssitzungen geben. Im Sommer könnte zunächst erst einmal eine Bestandsaufnahme mit den anderen Präsidiumskollegen erfolgen. Er geht davon aus, dass alle Jecken wieder brennen und mit vollem Eifer bei den Sitzungen 2022 dabei sein wollen. Den Blick auf den Kalender hat Hans Karl Wedler auch schon geworfen. „Dann gibt es wieder einen ganz langen Fasching bis Ende Februar“.

SAZ-Redakteur

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