Unterspiesheim (red). Mit dem Neubau des Feuerwehrhauses ging für die Unterspiesheimer Floriansjünger am vergangenen Wochenende ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Coronabedingt gab es immer wieder Verzögerungen, doch nun ist es soweit und an diesem Wochenende wird es feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Direkt am Kreisel gelegen sind alle möglichen Einsatzorte gut und schnell zu erreichen. Dafür wurde eine eigene Einfahrt in den Kreisel geschaffen.
Das neue Feuerwehrhaus verfügt über drei Stellplätze, eine eigene Waschanlage und Parkflächen. Rund drei Millionen Euro waren vorveranschlagt worden und dieser Kostenrahmen wird wohl auch eingehalten werden können. Es ist der größte finanzielle Kraftakt der Gemeinde Kolitzheim der vergangenen Jahre, denn für Feuerwehrhäuser gibt es nur einen Festzuschuss.
Dafür haben sich die Feuerwehrleute unter ihrem Kommandanten Michael Kirchner fleißig mit eingebracht und durch unzählige Helferstunden dafür gesorgt, dass der Kostenrahmen nicht überschritten wurde.
Auch Architekt Florian Göger war häufig vor Ort und begleitete die Arbeiten. Abgelöst werden konnte nun das alte Feuerwehrhaus aus den 70er-Jahren.
Entstanden ist nun ein zweigeschossiger Gebäudetrakt mit Schulungs- und Aufenthaltsräumen im oberen Bereich und Übungs- und Einsatzräume im unteren Bereich. Da das neue Feuerwehhaus rückwärtig mit dem Vorplatz der Sporthalle verbunden ist, ergeben sich zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten, v a. für Veranstaltungen im gesellschaftlichen Bereich..
Erste Entwurfsgespräche für das neue Feuerwehrhaus mitsamt Planungspräsentation gab es bereits 2018. Baubeginn war dann im Oktober 2020 und das Richtfest im April 2021. Mit 625 qm Fläche im Erdgeschoss und 380 qm im Obergeschoss ergibt sich eine Gesamtnutzfläche von 1025 qm.
Gebäude komplett in massiver Bauweise
Es war vor allem die Cortona-Pandemie, die den Neubau des Unterspiesheimer Feuerwherhauses immer wieder vor neue Herausforderungen stellte. Erste Überlegungen, bzw. der Antrag für ein neues Feuerwehrhaus wurden schon im Dezember 2014 der Gemeinde vorgelegt.
Der Feuerwehrbedarfsplan zur Ermittlung des Bedarfs durch die Gemeinde Kolitzheim erfolgte im Juni 2017. Nachdem schnell klar wurde, dass ein Neubau unumgänglich sein würde, gründete sich schon bald darauf, im September 2017, ein Bauauschuss der Feuerwehr. Der Gemeinderat schickte seinen Beschluss zum Neubau im Dezember 2017 hinterher. Festgelegt wurde eine zweigeschossige Bauweise mit drei Stellplätzen und einer Waschhalle. Die Wahl des Standortes am Kreisel erfolgte schließlich im Februar 2019. Nach der Genehmigung des Bauantrag im April 2019 und der Planungsvergabe an das Architekturbüro Göger aus Schonungen im Mai 2019 hätte es eigentlich zügig voran gehen können, doch Corona, große Nachfrage am Bau und ein Kommandanten wechsel im März 2020 nahmen immer wieder Schwung aus dem Vorhaben.
Dennoch sollte im Oktober 2020 der Spatenstich erfolgen und sich im April 2021 das Richtfest anschließen. Nach Vollendung und umfangreichen Umzugsarbeiten konnte schließlich am 7. Mai der Einzug verkündet werden. Nun folgt die offizielle Einweihung mit großem Fest.
Eine Besonderheit am Bau ist der Umstand, dass das Gebäude komplett in massiver Bauweise errichtet wurde. Aktuell werden Feuerwehrhäuser meist in Industriebauweise mit Stahlträgern und Sandwichplatten gefertigt, zumindest für die Fahrzeughalle.
Der Standort wurde so gewählt, dass eine eigene Waschhalle ermöglicht werden konnte. Diese hat Stellplatzgröße für eventuell notwendige Erweiterungen in ferner Zukunft. Des weiteren wurde großer Wert auf eine schwarz-weiß Trennung gelegt, um eine Kontaminationsverschleppung im Gebäude und ins private Umfeld zu vermeiden. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach wird auch dem Umweltschutz Rechnung getragen. Zudem gibt es eine Einspeisevorrichtung für einen Notstrombetrieb, um autark einsatzbereit zu bleiben.
Neben den ernormen Eigenleistungen hat der Bauausschuss der Feuerwehr auch viele Besichtigungen anderer Gerätehäuser als Planungsgrundlage durchgeführt. Herausforderungen für den Bauauschuss der Feuerwehr waren sicherlich die ehrenamtliche Begleitung des Baus und die diversen Lockdowns durch die Corona Pandemie, welche allen beteiligten viel Flexibilität abverlangte
