Große Bestürzung über Ende von Galeria-Kaufhof

Mainfranken/Schweinfurt – Wie die Galeria Karstadt Kaufhof Warenhauskette am Montag bekanntgegeben hat, sollen deutschlandweit 52 der aktuell 129 Häuser schließen – auch Mainfranken ist hiervon betroffen. Zwar freut sich IHK-Präsidentin Caroline Trips über den Erhalt der Würzburger Filiale, mahnt aber mit Blick auf die angekündigte Schließung des Hauses in Schweinfurt, dass nun ein strategisch abgestimmtes Nachnutzungskonzept erforderlich sei.

„Wenn Galeria Kaufhof Ende Januar die Türen endgültig schließt, entsteht eine Lücke auf der Verbindung zwischen der Stadtgalerie und der Innenstadt. Diese Lücke stellt Schweinfurt vor große Herausforderungen“, befürchtet die IHK-Präsidentin. Bisher sei das Warenhaus eine wichtige Verbindung zwischen den beiden Punkten gewesen. „Damit Schweinfurt attraktiv für Stadtbewohner und Besucher bleibt, muss bereits jetzt ein Nachnutzungskonzept erarbeitet werden, damit die Innenstadt nicht an Vitalität verliert und längerfristig keinen Schaden nimmt“, so Trips weiter. Schweinfurt arbeite aktuell an einer strategischen Neuausrichtung der Innenstadtentwicklung. Hierbei müsse auch die Nachnutzung des Galeria-Gebäudes eine zentrale Rolle spielen.

Potenzial für neue Impulse

Die neue „Deutschlandstudie Innenstadt“ der CIMA Beratung + Management GmbH, an der sich unter anderem die Deutschen Industrie- und Handelskammer beteiligte, zeigt, dass viele Innenstädte dringend eine Neuausrichtung brauchen. Die Einkaufsfunktion hat laut Studie für den Stadtbesuch nicht mehr die gleich hohe Bedeutung wie früher. Städte müssten multifunktionaler werden, die Angebote regionaler und gleichzeitig digital sichtbarer. Für die Immobilie von Galeria Kaufhof in Schweinfurt würde dies bedeuten, dass ein reines Warenhauskonzept künftig nicht mehr tragfähig sein dürfte. Dazu die IHK-Präsidentin: „Geprüft werden sollte nun, ob in der Immobile nicht eine Funktionsmischung sinnvoll wäre. Zum Beispiel könnte eine Markthalle mit regionalen Produkten und Versorgungsmöglichkeiten in Verbindung mit Dienstleistungsangeboten und Experimentierräumen – etwa für Pop up-Konzepte – eine Lösung sein. Auch Angebote im Bereich der Daseinsvorsorge könnten eingebunden werden und so die Magnetwirkung der Immobilie aufrecht erhalten.“

Alle Akteure müssen zusammenarbeiten

In den vergangenen Jahren habe die IHK bereits mehrfach Impulse für eine attraktive und vitale Innenstadt gegeben. Diese sollten nun von der Stadtverwaltung in Betracht gezogen werden, sagt Caroline Trips. Der Bezirksausschuss Schweinfurt habe bereits 2019 in einem Papier konkrete Vorschläger für die nachhaltige Entwicklung der Stadt unterbreitet. Und auch das IHK-Aktionsprogramm „Zukunft der Innenstadt und Ortszentren“ liefere gute Ansätze für eine neue Innenstadtstrategie. Wichtig sei, alle Akteure einzubinden. Gerne unterstütze die IHK den weiteren Prozess.

 

Das sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé zu der Sache:

„Diese Entscheidung trifft uns hart. Galeria Kaufhof war ein fester und wichtiger Anlaufpunkt in der Schweinfurter Innenstadt. Seit Wochen befinden wir uns in Gesprächen und Kontakten mit allen beteiligten Akteuren. Auf einen solchen Entscheidungsprozess des Konzerns können wir als Kommune nicht einwirken. Leider war es der Stadt unmöglich, die Schließung der Filiale zu verhindern“

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