Mainberg (red). „Das hat uns natürlich schon ganz schön runter gezogen“, berichtet 2. Gesellschaftspräsident Hans-Werner Pförtsch, gefragt nach seinen Empfindungen, als klar wurde, dass es in diesem Jahr nichts wird mit den Faschingssitzungen der Mainberger Schlossgeister.
Den Sommer über hat man schon den einen oder anderen gedanken ausgetauscht, wie es werden könne und niedrige Neuinfektionszahlen schienen einen prositiven Trend zu bestätigen. Doch als Ende Oktober der Lockdown ausgerufen wurde, „da habe ich mir schon gedacht, dass das nichts werden wird“, so Hans-Werner Pförtsch weiter. Immerhin benötigen die Sitzungen eine gewisse Vorlaufzeit. Die Büttenredner hatten bis dahin noch nicht angefangen, hatten also noch keine Arbeit für den Papierkorb produziert. Anders die beiden Garden, die nach einer Faschingspause und den gelockerten Lockdown-Bestimmungen im Frühsommer ihr Trainingsprogramm schon wieder aufgenommen hatten. Alternative Veranstaltungen mit Mindestabstand sind nicht weiter in Erwägung gezogen worden. „Fasching lebt von der Stimmung. Das geht nicht mit 30 Personen, die auf mehrere Meter Abstand gesetzt werden müssen“.
Man hatte sich auch mit den befreundeten Gastgesellschaften abgesprochen und auch dort war der Tenor eindeutig in die Richtung, die ja jetzt auch tatsächlich eingetreten ist. Entmutigen lassen wird man sich deshalb nicht. Hans-Werner Pförtsch bezeichnet sich und seine Frau als echte Faschingsfans, die jedes Jahr mit leib und Seele dabei sind. Auch Tochter, Enkel und Schwiegersohn sind inzwischen bestens etabliert und sie werden auch im kommenden Jahr wieder dabei sein, ist sich der stellvertretende Gesellschaftspräsident sicher. Die Schlossgeister können sich auf eine ausgewogene Mischung von jungen und älteren Jecken verlassen, die auch die Dorfgemeinschaft zusammenhalten.
Wenn er an der Reihe ist, will sich Hans-Werner Pförtsch auch sofort impfen lassen, „damit ich das leidige Thema endlich hinter mich lassen kann“. Er denkt auch, dass insbesondere Fluggesellschaften niemanden mehr in ihr Flugzeug steigen lassen werden, der nicht geimpft ist, von Einreisebestimmungen in anderen Ländern einmal ganz abgesehen.
Bis es soweit ist, heißt es erst einmal Füße still halten. Dieses Jahr will man einfach mal aussitzen. Im nächsten Jahr soll es dann wieder volles Programm geben und Hans-Werner Pförtsch verspricht: „ Dann hauen wir noch einen oben drauf!“