Mit Fahnen gesäumte Straßen

Wenn schon ein Neustart, dann einer, der auch seinen Namen verdient. Das sagten sich offenbar die Bergrheinfelder Kirchweih-Organisatoren. Denn es gilt immerhin eine Kirchweih zu bewahren und ihr immer wieder neue Impulse zu geben, die weit über die Region hinaus jedes Jahr Tausende Besucherinnen und Besucher in ihren Bann zieht. Sie findet vom 19. bis 22. August statt.

Die vielleicht markanteste Änderung, ohne dass es so an den vier Kirchweihtagen deutlich wird: Um die Organisation kümmert sich ein eigener Verein, der „Verein für Brauchtumspflege und Kirchweihtraditionen Bergrheinfeld e.V.“ (kurz: BuKi e.V.). Im Jahr 2018 gegründet, hat BuKi es sich als Ziel gesetzt, das Brauchtum in Bergrheinfeld und im speziellen die Kirchweih-Tradition zu erhalten und dabei auch Bewährtes wieder aufleben zu lassen.

Auch wenn mit Corona der Start des neuen Vereins vielleicht alles andere als günstig schien, haben die Mitglieder die Pause als Zeit genutzt, um mit einem Konzept zu starten, frei nach dem Motto: Wir setzen auf Bewährtes und bieten aber obendrein ganz Neues.

Und das zeigt gleich der Kirchweih-Auftakt am Freitag, 19. August: Da erwartet die Besucherinnen und Besucher das „Frangn Wuddsdogg“ _ ein Abend, drei Kapellen, 100 Prozent Blasmusik und: der Eintritt ist frei – wie an den weiteren Tagen ebenfalls. Mit diesem Kirchweihauftakt zollen die Organisatoren der Tatsache Rechnung, dass eben Blasmusik seit geraumer Zeit gerade auch beim jüngeren Publikum für Begeisterung sorgt. Und dafür stehen auch die drei Kapellen, ab 18 Uhr die „Egerländer Blasmusik“, ab 20 Uhr „Berthold Schick und seine Allgäu6“ sowie ab 23 Uhr die „Musikatzen“, bekannt durch europaweite Blasmusikfestivals, und fester Bestandteil vom Woodstock der Blasmusik. Dieser Abend verbindet musikalische Tradition in die Moderne. Ein Muss für alle Liebhaber der Blasmusik.

„BuKi“ hat sich ja zum Ziel gesetzt, auch Tradition früherer Tage wieder aufleben zu lassen: dazu gehört, dass in diesem Jahr der Festumzug am Samstag (Start um 15 Uhr) wieder mit einem Pferdegespann die Plüabama zum Festplatz bringen wird. Musikalisch begleitet wird der Festzug wieder von den Bergrheinfelder Musikanten. Die Kirchweihfichten werden am Vormittag von den Plüaburschen aus dem Wald geholt und von den Plüamädli mit Bändern geschmückt. An den mit Fahnen gesäumten Straßen erwarten viele Zuschauerinnen und Zuschauer die Berger Plüapaare. Anschließend stellen die Plüaburschen die Bäume auf. Danach drehen die Paare Rundtänze vor dem Festzelt und auf dem Tanzpodium im Zelt. 

Ein Höhepunkt des Samstags ist nach dem Aufstellen der Plüa-Bama, der zünftige Bieranstich. Dass aber auch der Nachwuchs Stimmung Made in Berch garantiert, das zeigt zu den Klängen der Bercher Musikanten ab etwa 17 Uhr der erste Auftritt der neu gegründeten „Plüapaare Kid´s“. Ab 19.30 Uhr gibt es dann Party pur mit „Aalbachtal Express“. Sein Repertoire: von Blasmusik und Partystimmung mit Schlagern und Oldies, Alpenrock bis hin zu fetziger Rockmusik.

Der Sonntag startet um 10 Uhr mit dem Festgottesdienst im Zelt und anschließendem Frühschoppen mit dem Seniorenblasorchester des NBMB. Schon Tradition ist der große Mittagstisch zur Kirchweih in Berch. Angeboten werden Truthahn mit Soße, zwei Klöße und Blaukraut, Fränkisches Hochzeitsessen, Vegetarische Gemüselasagne sowie Kloß mit Soße. Ab 14 Uhr dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf die bekannte Gruppe „Wanderblech“ freuen, die grenzenlose Blasmusik versprechen. Hoher Besuch, besser gesagt, sogar hoheitlicher Besuch gegen etwa 17 Uhr: dann geben sich Weinprinzessinnen auf der Kerm die Ehre. Ab 18 Uhr spielen dann wieder die Bergrheinfelder Musikanten auf.

Ein grandioses Bild dürfte dann die Besucherinnen und Besucher um 19 Uhr erwarten: Über 50 ehemalige Plüapaare feiern mit dem großen Zelt-Rundtanz das 40-jährige Bestehen.

Und mit einer stimmungsvollen und farbenfrohen Tradition startet dann auch der letzte Tag der Kirchweih, der Montag: Der Festzug mit Stationen. Dieser Umzug lockt seit Jahren immer mehr Neugierige an, denn es gibt ja auch etwas zu sehen und zu hören. An drei Stationen zeigen die Plüapaare ihr Können. Bevor es dann jeweils weitergeht ist für das leibliche Wohl gesorgt. Nach Ankunft im Festzelt darf dann jeder sein Tanzbein schwingen. Dazu spielen die Rheinfelder auf.

Auch legendär an diesem Tag: die „Knöchli mit Kraut“, die um 17 Uhr serviert werden. Einen Kehraus mit Show und Stimmung mit den Stammheimern verspricht BuKi dann ab 19 Uhr.

Brauerei der Kirchweih ist in diesem Jahr die Brauerei Göller aus Zeil, die Weine liefert das Weingut Gessner und auch bei den weiteren Lieferanten setzen die Bercher auf Heimat und Regionalität, mit der Bäckerei Galm, mit Endres Fruchtsäften und Edeka Pfister.

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