Initiative fordert weiter Stadtwald

Die Bürgerinitiative Stadtwald statt Landesgartenschau begrüßt den Ausstieg aus der LGS, für den sie mit Hilfe eines Bürgerbegehrens über Monate, ja über Jahre gekämpft hat. Nun traf sich eine Delegation vor Ort, um über mögliche Alternativen zu informieren.

Stadträtin Ulrike Schneider, Mitglied bei der Initiative Zukunft, sparte nicht mit Kritik am bisherigen Vorgehen „Es wäre schön, wenn zumindest der Ausstieg ehrlich vollzogen würde. Und dazu gehört anzuerkennen, dass das Verhältnis der Kosten zum ökologischen Nutzen bei der LGS von Anfang an nicht stimmig war“, sagte sie laut einer Pressemitteilung.  

Der Mehrheitsfraktion im Stadtrat aus CSU und Grünen warf sie vor, die Zeichen der Zeit viel zu spät erkannt zu haben.  Vernünftig wäre es nach ihrer Ansicht auch gewesen, „die grünen Trittsteine von Anfang an über Städtebaufördermittel zu finanzieren und die kostspielige, risikobehaftete LGS abzulehnen – alles x-fach von der Bür-gerinitiative so gefordert!“.  Der dritten Bürgermeisterin Ayfer Rethschulte warf sie vor, in der öffentlichen Veranstaltung „Kritisches Forum LGS“ die Behauptung aufgestellt zu haben, die LGS in Würzburg hätte mit einer schwarzen Null abgeschlossen. Am Ende waren es nach Schneiders Informationen 15 Millionen, die die Stadt Würzburg für den Investitionshaushalt und die Durchführung am Ende aus eigener Tasche zahlen musste.

Die Initiative ZUKUNFT.ödp hat eine vollständige Auflistung der bisher entstandenen Kosten angefordert. Sie geht davon aus, dass mit dem bereits ausgegebenen Budget locker die Anlage eines waldähnlichen Parks möglich gewesen wäre. Das Bittere: Wäre man gleich zur Tat geschritten und hätte Bäume gepflanzt, so hätten diese schon jetzt im Jahr 2022 die Höhe von zwei Metern und mehr erreicht. Die Initiative hält an ihrem Vorschlag fest, einen waldähnlichen Park oder parkähnlichen Wald à la Waldspielplatz oder Wehranlagen anzu-legen – mit möglichst vielen Bäumen, Sandwegen, Holzbänken und Lichtungen. So würde das, was der OB als „größte Klimaschutzmaßnahme seit dem 2. Weltkrieg“ angekündigt hat, zu einem bezahlbarem Preis mit etwa 100.000 Euro, Fördermittel  am Ende doch noch umgesetzt werden.

An Auflösung denkt die Initiative Stadtwald statt Landesgartenschau deshalb noch lange nicht. Die Begrünung des Areals sei bei weitem nicht abgesichert. „Angesichts der Haltung von OB und Grünen zum Thema Gottesberg sei am Ende auch eine „Nachverdichtung“ am Konversionsgelände Ledward Barracks denkbar“, fürchtet die Initiative.

Einer Bebauung will sich die Initiative vehement entgegensetzen, zumal sie die Bevölkerung hinter sich glaubt. Dazu werden die Ergebnisse des Bürgerbegehrens herangenommen, das sich – trotz verfehlter Mindestteilnehmerzahl – klar für eine  Entsiegelung und Begrünung des Geländes ausgesprochen hatte

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