Neue Mitglieder beim Kreisjugendring

Am Mittwoch 1. Juni, tagte die Vollversammlung des Kreisjugendrings (KJR) Schweinfurt in Grafenrheinfeld.
Eingeladen hat KJR-Vorsitzender Christoph Simon in das Zirkuszelt auf dem Gelände des Caritas-
Jugendhilfezentrums „Maria Schutz“. Begrüßen durfte er ungefähr 60 Delegierte, Gäste und
Interessierte. Zu den Gästen zählten unter anderem Landrat Florian Töpper, Grafenrheinfelds
Bürgermeister Christian Keller, einige Kreistagsmitglieder, Bezirksjugendring-Vorsitzende Jennifer
Wolpensinger, der Vorsitzende des Schweinfurter Stadtjugendrings Luca Häusler und Martina
Gießübel vom Förderkreis des Jugendhilfezentrums. Die Versammlung stand ganz im Zeichen für eine
Zeit nach der Corona-Pandemie. So befassten sich die Delegierten mit einer Aktivierungskampagne
der Bayerischen Staatsregierung, beschlossen die Anhebung der Zuschüsse für die Jugendverbände
und genehmigten einen umfangreichen Nachtragshaushalt noch für dieses Jahr.
Die drei großen Aufgaben der Zukunft
Vorsitzender Christoph Simon begrüßte die Anwesenden mit ein paar einleitenden Worten und
dankte zunächst den Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit: „Sie alle haben in den letzten beiden
Jahren Jugendarbeit unter schwierigen Rahmenbedingungen ermöglich. Dafür bin ich Ihnen allen
sehr dankbar.“ Weiterhin dankte er dem Landkreis Schweinfurt, welcher im Jahr 2022 dem
Kreisjugendring 274.000,00 € zur Verfügung stellt. In diesen Dank schloss er die Politik gleichermaßen
wie die Verwaltung mit ein. Gemeinsam will man die Finanzierung mit dem Landkreis mit einem
weiteren Grundlagenvertrag auf eine neue Grundlage stellen. Simon skizziert, dass es für ihn drei
große Aufgaben gibt, welche unmittelbare Auswirkungen auf die Zukunft der Jugendverbände haben
werden: Der Rechtsanspruch auf eine inklusive Jugendarbeit, die Ganztagesbetreuung für
Grundschulkinder ab 2026 und die politische Bildungsarbeit junger Menschen. Bei der Inklusion sieht
Simon den KJR als Unterstützer, Berater und Möglichmacher. Es kommt dabei darauf an, die
Ehrenamtlichen bei dieser wichtigen Aufgabe nicht zu überfordern. Nachdenklicher stimmt ihn
allerdings der Ganztagsanspruch an den Grundschulen. „Wenn Schule immer mehr Raum einnimmt:
Wer geht dann noch in die Gruppenstunden? Wer spielt noch Musik in den Blaskapellen? Wer
engagiert sich noch bei der Jugendfeuerwehr?“, stellt Christoph Simon ohne bislang selbst darauf
eine Antwort zu wissen.
Landrat Töpper: „Arbeit des Jugendrings keine Randnotiz.“
Anschließend wandte sich Landrat Florian Töpper mit seinem Grußwort an die Versammlung. Er freut
sich mit den Anwesenden, dass Jugendarbeit wieder möglich ist. Zudem betont er unter Bezugnahme
auf die Jugendhilfeeinrichtung „Maria Schutz“ als Versammlungsort, dass diese Einrichtungen
ebenfalls in der Pandemiezeit an Aufmerksamkeit verloren haben. Neben dem Dank des Landkreises
an die Ehrenamtlichen lobte er auch die Verantwortlichen des Jugendrings: „Die Arbeit des
Kreisjugendrings ist keine Randnotiz.“ Grafenrheinfelds Bürgermeister Christian Keller sieht in der
Arbeit des Kreisjugendrings eine wertvolle Unterstützung für die Gemeinden. „Vor allem bei den
Zuschüssen nehmt Ihr uns jede Menge Arbeit ab.“, so Keller. Weitere Grußworte kamen von Jennifer
Wolpensinger vom Bezirksjugendring und Luca Häusler vom Stadtjugendring Schweinfurt.

Anschließend stellte Martina Gießübel als Vorsitzende des Förderkreises für das Jugendhilfezentrum
ihre Arbeit vor.
Gleich zwei neue Mitglieder
Letztmals im Jahr 2018 konnte der KJR mit der Fastnachtjugend einen neuen Jugendverband in seiner
Mitte begrüßen. Bei dieser Versammlung gab es gleich doppelten Anlass zur Freude. Mit der Jugend
des Bund Naturschutz und der Adventjugend stellten sich gleich zwei neue Organisationen den
Anwesenden vor und berichteten von ihrer Jugendarbeit. Ute Höfner von der Naturschutzjugend aus
Gerolzhofen zeigte spannendes Bildmaterial von ihren Sammlungen von Zigarettenstummeln mit den
Kindern. Hier ging es unter anderem darum öffentlichkeitswirksam auf das Müllproblem aufmerksam
zu machen und dazu anzuregen, die den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Anschließend berichtete
Johannes Haberl aus Niederwerrn über die Ziele der Adventjugend und der Verwurzelung im
christlichen Glauben.
Einstimmige Entlastung für 2021
Stellvertretender KJR-Vorsitzender Mario Kneuer stellte gemeinsam mit Felix Palm den Jahresbericht
für 2021 vor. Dieses Jahr stand ganz unter dem Eindruck der Pandemie und erschwerte so auch die
Arbeit des Jugendrings. Auch die Jugendverbände riefen weitaus weniger Zuschussgelder für
Freizeiten, Bildungsmaßnahmen und Material ab, wie vor 2020. Aus diesem Grund zahlte man knapp
27.000,00 € an den Landkreis Schweinfurt zurück. Dennoch gab der Kreisjugendring für seine
Aufgaben im Jahr 2021 insgesamt 261.254,42 € aus. Kassenprüfer Andreas Müller bescheinigte in
seinen Worten an die Versammlung eine einwandfreie Buchführung und regte deshalb die Entlastung
des Vorstands an, welche einstimmig erteilt wurde.
Mit der Aktivierungskampagne neu durchstarten
Einmalig erhält der KJR aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und
Soziales im Jahr 2022 Gelder vom Bayerischen Jugendring in Höhe von 44.000,00 € zur Verfügung
gestellt. Mit diesem Geld will man die Jugendarbeit nach Corona neu anschieben. Im Landkreis
Schweinfurt sieht man die Jugendverbände und -gruppen vor Ort als die zentralen Akteure bei den
Angeboten der Jugendarbeit. Aus diesem Grund erhalten die Jugendverbände mithilfe von
Kooperationsprojekten 20.000,00 € vom Jugendring zur Verfügung gestellt. Mit dem restlichen Geld
werden Zelte für inklusive Begegnungen gekauft und Begegnungsbänke rund um das Thema
Diversität aufgestellt. In den kommenden Wochen erhalten die anfragenden Jugendverbände eine
Benachrichtigung mit welchem Betrag sie rechnen können. Nach der Vorstellung der
Aktivierungskampagne stellte Sabrina Leske als Geschäftsführerin den Nachtragshaushalt für 2022
vor. Das umfangreiche Zahlenwerk liegt bei 396.600,00 € noch für dieses Jahr. Auch hier herrschte
von Seiten der Versammlung beim Beschluss Einstimmigkeit.
Zuschüsse werden angehoben
Als letzten erfreulichen Tagesordnungspunkt befasste sich die Versammlung mit einem Antrag des
KJR-Vorstands. Wenn es nach dem Willen der Vorstandschaft geht steigen rückwirkend zum
Freitag, 1.April, die Zuschüsse für die Jugendverbände. Vorstandsmitglied Sabine Hespelein stellte die
geplanten Änderungen vor. Dies stieß bei den Delegierten auf großes Wohlwollen. So wurde
einstimmig beschlossen die Fördersätze für die Jugendbildungsmaßnahmen, die
Jugendmitarbeiterbildungsmaßnahmen, die Freizeiten, das Material und für Projekte der
Jugendarbeit zunächst befristet bis 31.12.2022 zu erhöhen. Die Details sind auf der Homepage des
KJR (www.kjr-sw.de) zu finden. KJR-Vorsitzender Christoph Simon dankte auch den Gemeinden, die
durch das „Schwebheimer Modell“ die Zuschüsse für die Jugendorganisationen aus eigenen Mitteln
aufgrund der Berechnungen des Jugendrings aufstocken. „Vielen Dank an die Gemeinden im
Landkreis, die diese Erhöhungen mittragen und so Jugendarbeit vor Ort möglich machen.“, sagt
Simon.

Bei der kommenden Vollversammlung im Herbst will sich die Versammlung mit komplett neuen
Zuschussrichtlinien befassen. Hier strebt man eine Harmonisierung mit dem benachbarten
Stadtjugendring Schweinfurt an. Fristen, Formalien und Antragsformulare sollen so beispielsweise
vereinheitlicht werden. Aber auch die Themen Nachhaltigkeit und Inklusion sollen sich in den
Richtlinien wiederfinden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert