Repräsentative Umfrage: Kaufbereitschaft für E-Autos sinkt

Grünwald (red). Der gestiegene Strompreis und die Reduzierung des Umweltbonus haben die Kaufbereitschaft für E-Autos hierzulande stark beeinflusst. Laut einer aktuellen und repräsentativen Umfrage von AutoScout24 geben 40 Prozent der befragten Autofahrerinnen und Autofahrer an, jetzt anders über die mögliche Anschaffung eines solchen Fahrzeugs zu denken: Für 32 Prozent käme ein Kauf demnach nur noch dann in Frage, wenn die Strompreise wieder sinken und/oder die Umweltprämie wieder erhöht wird. 8 Prozent sagen sogar, dass der Erwerb eines E-Autos jetzt gar nicht mehr für sie in Frage käme. Für die Umfrage haben AutoScout24 und das Marktforschungsinstitut Innofact vom 8. bis 10. Februar 2023 insgesamt 1.038 Autohalterinnen und Autohalter in Deutschland befragt.

AutoScout24 wollte durch die Umfrage ermitteln, inwiefern die gestiegenen Strompreise und die Ende 2022 reduzierte Umweltprämie für E-Autos die Kaufbereitschaft der Deutschen beeinflusst haben. Ergebnis: 40 Prozent sagen, dass sich hierdurch ihre Einstellung verändert hat – unabhängig davon, ob sie bereits ein E-Auto besitzen, oder nicht. Im Einzelnen geben 15 Prozent an, dass der Kauf eines Stromers erst dann wieder für sie in Frage käme, wenn der Strompreis sinkt und zugleich der Umweltbonus angehoben wird. Für weitere 12 Prozent sind allein die Kosten für Strom das wesentliche Kriterium: Erst wenn diese sinken, wird der Erwerb eines E-Autos für sie wieder interessant. Nur für 5 Prozent entscheiden allein die staatlichen Zuschüsse über den möglichen Kauf eines Stromers – wird der Umweltbonus erhöht, könnten sie sich einen Kauf vorstellen. Weitere 8 Prozent der Befragten hat der Wandel bei Strompreis und Förderungen so sehr verunsichert, dass sie sich den Kauf eines E-Autos jetzt generell nicht mehr vorstellen können.

Nur jede*r Vierte ohne Vorbehalte offen für E-Auto-Kauf
Während sich also durch die politischen und wirtschaftlichen Einflüsse die Kaufeinstellung zu E-Autos von 40 Prozent der Autofahrer*innen geändert hat, ist sie bei 60 Prozent gleichgeblieben. Das ist aber nur bedingt eine gute Nachricht für die nachhaltige Antriebstechnologie, denn für 36 Prozent kam ein E-Auto schon zu Zeiten billigen Stroms und höherer Prämienzahlungen nicht in Frage. Nur ein Viertel (24 Prozent) der Autofahrer*innen würde nach wie vor ein E-Auto zu den aktuellen Bedingungen kaufen.

Damit ist das Lager der E-Auto-Skeptiker stark angewachsen: Zu den 36 Prozent, die seit jeher kein E-Auto kaufen wollen, kommen die 8 Prozent hinzu, die aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen das Interesse an der Technologie verloren haben. Rechnet man die 32 Prozent mit ein, die nur bei besseren Rahmenbedingungen einen Stromer erwerben würden, kommt man auf einen Anteil von 76 Prozent der deutschen Autofahrer*innen, die dem Kauf eines E-Autos aktuell skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen.

Einstellungswandel vor allem bei jüngeren Fahrer*innen
Vor allem bei den jüngeren Fahrer*innen haben die geänderten Rahmenbedingungen zu einem Gesinnungswandel geführt: 45 Prozent der unter 30-Jährigen denken jetzt anders über die Anschaffung eines E-Autos. So wären 39 Prozent nur noch dann dazu bereit, wenn sich bei Strompreisen und/oder Staatszuschuss etwas tut. Nur 5 Prozent brechen generell mit dem Thema und sagen, dass ein E-Auto jetzt nicht mehr für sie in Frage kommt. Am wenigsten haben die neuen finanziellen Voraussetzungen die Älteren beeinflusst: Nur 36 Prozent der Fahrer*innen über 50 haben ihre Einstellung zu Stromern geändert. Allerdings scheinen E-Autos in dieser Bevölkerungsgruppe auch vor Strompreishoch und reduzierten Zuschüssen keinen besonders hohen Stellenwert gehabt zu haben: Für 43 Prozent kam der Kauf eines E-Autos schon damals nicht in Frage.

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