Schonungen lässt die Bagger auffahren

Schonungen drückt mächtig aufs Tempo und lässt die Bagger auffahren: Gleich mehrere Großprojekte starteten in dieser Woche unmittelbar nach der Winterpause, wie Bürgermeister Stefan Rottmann mitteilt.

In Löffelsterz kommt aber erst mal die Abrissbirne zum Einsatz: Das alte Bürgerhaus wird durch das Abbruchunternehmen Hartmann aktuell abgerissen und zurückgebaut. An gleicher Stelle soll schließlich ein neues Bürger- und Feuerwehrhaus entstehen. Die Sanierung des alten, maroden und zugleich verschachtelten Gebäudes wurde von Fachleuten und Architekten als unwirtschaftlich eingestuft.

Ein paar Schritte voraus ist man im Schonunger Ortsteil Reichmannshausen: Nach wenigen Monaten Bauzeit steht hier schon das neue Ortsgemeinschafts- und Feuerwehrhaus. „Wir sind sehr stolz auf das neue Gebäude – auch wenn eine offizielle Feierlichkeit zur Eröffnung noch auf sich warten lässt!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Etwa 1,1 Mio. Euro hat die Großgemeinde dort investiert. In Löffelsterz liegt die Bausumme sogar bei etwas mehr als 2 Mio. Euro.

Das „Türklinken-Putzen“ habe sich allerdings gelohnt, erklärt der Bürgermeister: Gut 1 Mio. Euro konnten an Förderungen für beide Projekte akquiriert werden. Insgesamt laufen parallel Dorferneuerungsmaßnahmen in den Ortsteilen Löffelsterz, Reichmannshausen, Hausen und Forst mit einem Fördervolumen von etwa 2,5 Mio. Euro – „Wir sind äußerst dankbar für die gute Kooperation und Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung“, erklärt Rottmann.

Rückblick: Ende April 2019 unternahm Bürgermeister Stefan Rottmann gemeinsam mit Architekten und dem heutigen Behördenchef des Amtes für Ländliche Entwicklung, Jürgen Eisentraut eine Ortseinsicht. Mit dem Ensemble von Kirche, Bürgerhaus/Feuerwehr und dem prächtigen und weitläufigen Vorplatz konnte das Interesse bei Jürgen Eisentraut für ein bedeutendes Dorferneuerungsprojekt geweckt werden. Schnell war die Idee einer so genannten „Einfachen Dorferneuerung“ geboren, von dem dann auch Privatinitiativen – also die umliegende Nachbarbebauung profitieren sollen.

Und so machte sich die Rathausverwaltung zügig auf den Weg und beauftragte bei den Planern eine erste Grundlagenermittlung mit Bestandsaufnahme, Neuplanung und vorläufiger Kostenschätzung, die für die Einreichung eines Förderantrags notwendig sind. Auch die örtlichen Vereine und möglichen späteren Nutzer wurden durch die Gemeinde und die Planer mit ins Boot geholt. Schnell wurde klar, dass das „alte“ Gebäude in dieser Form nicht mehr zu halten ist. Die marode Bausubstanz, fehlende Dämmung, veraltete Elektrik, Heizung und Sanitärbereiche lassen verhältnismäßig hohe Investitionen erwarten. Besonders problematisch ist allerdings der aktuelle Gebäudezuschnitt. Die verschiedenen Bereiche sind verschachtelt und durch halbe Stockwerke getrennt. Barrierefreiheit ist wegen den zahlreichen Treppenstufen kaum umzusetzen. Unpraktisch sind die Platzverhältnisse und die aktuelle Lage des Feuerwehrgerätehauses: Es gibt keinen Vorplatz, keine Sanitäranlagen, Umkleiden – der Schulungsraum der Feuerwehr ist nur über Umwege durch den Hintereingang zu erreichen.

Das künftige Bürger- und Feuerwehrhaus setzt völlig neue Maßstäbe. Es ist zum einen funktionell, modern trotzdem bewahrt es mit seinen charakteristischen drei Satteldachfronten den fränkischen Baustil. Herzstück ist freilich das neue Feuerwehrgerätehaus mit insgesamt zwei Stellplätzen am nordöstlichen Ende des Lindenplatz. Daran angegliedert sind Werkstatt und Umkleidebereiche für Männer und Frauen, sowie jeweils Toiletten inklusive Behinderten-WC, die auch für den direkt benachbarten Bürgersaal analog nutzbar sind. Im Vergleich zum bisher vorhandenen Saal mit knapp 60qm fällt das neue Platzangebot mit rund 75qm nochmal größer aus. Durch große öffnenbare Fensterfronten kann der Saal hin zum Kirchenschiff und Vorplatz geöffnet werden. Ein kleines Lager und eine Teeküche befinden sich ebenfalls auf der selben Etage. Der Eingang bleibt auf Höhe der Kirche erhalten. Zwischen Lehrerwohnhaus und Bürgerhaus ist eine Treppenanlage vorgesehen – ein Vordach führt von hier bis hinüber zum Eingangsbereich bzw. den Parkplätzen.

Im Gebäude selbst führt eine Treppe schließlich in das 1. Obergeschoss, das durch die Ausführung der Satteldächer entsteht. Schleppgauben und Dachfenster sorgen gleichermaßen für eine ausreichende Belichtung. Im Obergeschoss sind Schulungsraum der Feuerwehr und Kommandantenzimmer untergebracht. Daneben auch nochmal Lager, Toiletten- und Aufenthaltsbereiche.

Läuft alles nach Plan, dann könnte der Gebäudekomplex in einem guten Jahr bezugsfertig sein, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann.

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