Söder: Schleppender Impfverlauf nicht akzeptabel Gesundheitsminister:« Wir verspielen Vertrauen»

 

München (dpa/lby) – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat den schleppenden Verlauf der Corona-Impfungen in Deutschland erneut massiv kritisiert.

«Es führt zu Verdruss, wenn in anderen Ländern der Welt die Enkel geimpft werden, wenn bei uns aber die Großeltern auf die Impfung warten», sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Er appellierte an Bund und EU, zu klären, dass die Impfstofflieferungen besser werde. Ziel müsse es sein, nicht hilflos, sondern engagiert zu wirken.

«Aber die Wahrheit ist auch, das Impfen entwickelt sich zunehmend zu einem echten Problem, weil der Impfstoff einfach fehlt», betonte Söder. Es entstehe große Verärgerung und es sei auch ein psychologisches Problem, wenn der Impfstoff nicht in ausreichendem Maße vorhanden sei. Letztlich entscheide die Impfung nicht nur über Leben, sondern auch über die Rückkehr zur Normalität, zu Freiheit und sei auch wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung. Für ein Land wie Deutschland könne nicht akzeptiert werden, dass die Impfungen so langsam verliefen.

Bayernweit seien inzwischen 86 Prozent der Alten- und Pflegeheime in der Erstimpfung durch, sagte Söder. Auch bei den über 80-Jährigen habe die Impfung begonnen. «Es wird versucht alles zu tun, was geht», sagte Söder. In Bayern habe es bisher noch keinen Impfstopp gegeben.

«Wir verspielen Vertrauen», sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Bayern sei hier aber abhängig von den Lieferungen.

Christian Klippel

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