SPD fordert mehr staatliche Unterstützung beim Katastrophenschutz

SPD: Wenn eine Erkenntnis aus den vergangenen Jahren gezogen werden kann, dann die, dass die Welt schnelllebiger und unsicherer geworden ist.

Niemand hätte für möglich gehalten, dass eine Pandemie einen ganzen Kontinent lahmlegen kann oder dass es Mitten in Europa zu einem fürchterlichen Krieg kommt. Und auch Wetterextreme durch den Klimawandel und die Energiekrise bergen Gefahren für das Zusammenleben der Menschen.

Und so rückt der Katastrophenschutz wieder mehr und mehr in den Fokus. Natürlich kann man sich nicht auf jedes Einsatzszenario hundertprozentig vorbereiten. Trotzdem können sich die Rettungs- und Einsatzkräfte bzw. Kommunen wappnen. Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich vor Ort beim Roten Kreuz ein Bild von möglichen Krisenstäben und Einsatzplänen gemacht. Unter den Teilnehmern waren auch die Kreisvorsitzende des BRK Helga Fleischer sowie der Ehrenkreisvorsitzende Hartmut Bräuer.

Blackout als Gefahr

Gerade ein längerer Blackout würde die Hilfsorganisationen vor ungeahnte Herausforderungen stellen, stellt Fraktionsvorsitzender und Landtagskandidat Stefan Rottmann fest. Wenn kein Licht, kein Kühlschrank, keine Wasserversorgung und Kommunikation funktionieren, dann kommen auch schnell Blaulichtorganisationen wie das Rote Kreuz zum Einsatz.

Der Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer erinnerte daran, dass das BRK in der Vergangenheit bei verschiedensten Katastrophen bundesweit aber auch im Ausland gefragt war. Zuletzt auch beim Hochwasserereignis im Ahrtal, als ein mobiler Versorgungstrupp rund 8.000 Mahlzeiten am Tag gekocht und ausgegeben hat.

Besonderes Augenmerk liegt allerdings auch auf der Ausbildung der Bevölkerung und vor allen Dingen der Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen. Auch mit der Vorbereitung und Ausstattung von Schnell-Einsatz-Gruppen bereitet sich das BRK heute schon auf Ereignisse und Krisen vor, für die der reguläre Rettungsdienst nicht ausreicht.

Kritische Infrastruktur

Breiten Raum nahm die Vorstellung des Projekts VILSS ein: Hinter der Abkürzung verbirgt sich die Vulnerabilität der kritischen Infrastruktur im Landkreis Schweinfurt bei einem Stromausfall, das als besonderes LEADER-Projekt gefördert wird. Grundsätzlich geht es dabei vor allem um die Frage, was bei einem langanhaltenden Stromausfall zu tun ist und wie man sich darauf bestmöglich vorbereiten kann.

„Da geht es um existenzielle Fragen: Wie lange habe ich etwas zu Essen und zu Trinken? Wie lange möchte ich frisches Wasser aus der Leitung bekommen? Wie lange kann ich ohne Infrastruktur, wie Heizung, Bargeldversorgung oder Einkaufen mein normales Leben aufrechterhalten?“, so BRK-Geschäftsführer Thomas Lindörfer.

Vor allem sollen mit dem Projekt Entscheidungsträger aber auch die Bevölkerung sensibilisiert werden. „Jeder kann Vorsorge treffen!“, erklärt Lindörfer. Gemeinsam habe man sich nun auf den Weg gemacht um die Region Schweinfurt krisenrobuster zu machen und die sogenannte Vulnerabilität („Verletzlichkeit“) der Gesellschaft zu minimieren.

Stefan Rottman voll des Lobes

Fraktionsvorsitzender und Landtagskandidat Stefan Rottmann lobte das Engagement und die Einsatzbereitschaft des Schweinfurter Roten Kreuzes. Es müsse alles unternommen werden, um für Blaulichtorganisationen wie das BRK mehr hauptamtliche und ehrenamtliche Mitstreiter zu finden, die im Krisenfall mit anpacken. Der Staat müsse mehr Unterstützung beim Katastrophenschutz leisten, damit im Notfall auch entsprechendes Einsatzgerät bzw. Material zur Verfügung stünde, fordert Rottmann. Es könne nicht sein, dass die Rettungskräfte auf Spenden und Sponsoren angewiesen sind bzw. die Kommunen den Löwenanteil der Kosten zu tragen hätten.

 

 

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