Volles Haus beim Neujahrsempfang der SPD

Die beiden Kreisvorsitzenden der SPD Schweinfurt Stadt und Land, Marietta Eder und Martina Braum hatten an diesem Sonntag am Eingang der Marienbachhalle allerhand Hände zu schütteln. Als Gastgeber hatten Sie sich vorgenommen ihre Gäste aus Kultur, Sport, Kirche, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, vor allem aber die vielen ehrenamtlichen Vereins- und Verbandsvorsitzenden persönlich zu begrüßen. Am Ende sollten es weit über 200 Besucher sein, die den Weg ins Marienbachzentrum nach Dittelbrunn gefunden haben.

Der letzte Neujahrsempfang mit ähnlich vielen Gästen liegt coronabedingt schon etwas zurück: 2020 traf man sich noch vor der Kommunalwahl in Schonungens Alter Kirche. Und auch in diesem Jahr stehen wieder bedeutende Wahlen an: Am 08. Oktober sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen einen neuen Bezirkstag und Landtag zu wählen.

Die Schweinfurter SPD geht mit starken Persönlichkeiten ins Rennen und rechnet sich durchaus Chancen auf die Direktmandate aus. Über mangelnden Zuspruch oder Unterstützung können sich Landtagskandidat Stefan Rottmann und Bezirkstagskandidat Florian Töpper nicht beklagen. Und so warb die SPD für den Neujahrsempfang nicht mit Promis oder Gastrednern aus der Bundespolitik, sondern mit dem Duo Rottmann/Töpper, also eigenen, vertrauten und durchaus erfolgreichen Persönlichkeiten. Stefan Rottmann kann auf eine mehr als zehnjährige Amtszeit als Bürgermeister einer der größten Kommunen der Region blicken, Florian Töpper ist seit nunmehr zehn Jahren erfolgreicher Landrat des Landkreises Schweinfurt.

In seiner Rede bekräftigte Landtagskandidat und Bürgermeister Stefan Rottmann einmal mehr, Nachfolger des scheidenden langjährigen Abgeordneten Gerhard Eck werden zu wollen. Er erinnerte daran, dass er zum Zeitpunkt der Wahl im Oktober 2023 sogar mehr Bürgermeisteramtsjahre in einer der größten Kommunen der Region auf die Waagschale bringt. Als Bürgermeister den Sprung in den Landtag schaffen – „das kann ich auch“, meint Rottmann. Schließlich sei auch im Landtag der Fachkräftemangel angekommen: Es brauche mehr Praktiker, statt Theoretiker, forderte Rottmann. Gerade als Bürgermeister sei man von amtswegen für alles zuständig und erster Ansprechpartner für die Bürger. „Ich habe einen ganz guten Überblick über die Probleme und Herausforderungen der Menschen, für unsere Vereine, Betriebe und Kommunen in der Region!“, erklärt Rottmann. Vor allem erlebe er eine zunehmende Schieflage zwischen den Ballungsgebieten der Großstädte und den ländlichen Räumen. Zu Letzteren zählt Rottmann auch die Region Schweinfurt. Die Unterschiede machen sich beim Breitband- und Mobilfunkausbau, bei der medizinischen Versorgung, beim ÖPNV und ganz allgemein bei der Daseinsvorsorge bemerkbar. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden!“, warnt Rottmann.

Knapp eine Milliarde Euro verwaltet der Bezirkstag in seinem Haushalt: Auch in Stadt- und Landkreis Schweinfurt gibt es bedeutende soziale und kulturelle Einrichtungen des Bezirks, die maßgebliche über die Umlagen der Landkreise und kreisfreien Städte finanziert werden. Landrat und Bezirkstagskandidat Florian Töpper hob die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land hervor. Der Bezirk habe Zuständigkeiten im sozialen und kulturellen Bereich, die von enormer Bedeutung für die Entwicklung unserer Gesellschaft seien. Hier will er sich gleichermaßen engagiert und sachorientiert für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Schweinfurt einsetzen.

Mit Holger Schmitt betrat an diesem Sonntagnachmittag sogar noch ein dritter Kandidat die Bühne: Er bewirbt sich um das Bürgermeisteramt in Dittelbrunn. Die Wahlen werden voraussichtlich ebenfalls im Herbst 2023 stattfinden. Holger Schmitt ist vielfältig ehrenamtlich aktiv und bringt als Gemeinderat und 2. Bürgermeister Erfahrungen in der Kommunalpolitik mit. Schmitt hat sich im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister viel vorgenommen: Ein neues Pflegezentrum soll errichtet werden. In Hambach soll der Turnhallenbau realisiert werden. Auch Straßensanierungen, die Ausstattung der Feuerwehren, die Neugestaltung von Friedhöfen, die Sanierung des Schwimmbads und vor allen Dingen die Innenentwicklung stehen ganz oben auf seiner Agenda.

Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer und seine Kollegin und Staatssekretärin im Gesundheitsministerium Sabine Dittmar gaben Einblicke in das Krisenmanagement der Bundesregierung. Flucht, Inflation, Klimawandel, Energiekrise, die Pandemie und die Auswirkungen des fürchterlichen Ukraine-Kriegs lassen Deutschland vor enormen Herausforderungen stehen. Noch nie sah sich eine Regierung zu Beginn der Legislaturperiode mit so vielen Katastrophen und Krisen gleichzeitig konfrontiert.

Die Reden waren kurzweilig und informativ, vor allem aber der Austausch untereinander sollte im Anschluss im Fokus stehen. Und so gab es an den Stehtischen im Marienbachzentrum viel Rede- und Diskussionsbedarf. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Saxophon-Ensemble des Musikvereins Hambach.

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