„Wir haben den Anspruch aufzusteigen“ FC 05 Chefcoach Tobias Strobl blickt optimistisch in die Zukunft – Verstärkungen sollen das Team weiter festigen

Eigentlich wäre Tobias Strobl, der Trainer der 05er, zu diesem Zeitpunkt mit seiner Mannschaft im Endstadium  der Vorbereitung auf das Restprogramm der Liga. Aber Mannschaftstraining oder gar Vorbereitungsspiele die gibt es in Zeiten von Corona nicht. Stattdessen gibt es Ungewissheit.  Ungewissheit auf die Fragen wann, wie und ob es weitergeht. Über diese Fragen haben wir mit Tobias Strobl gesprochen und dabei einen nachdenklichen aber auch positiv denkenden Menschen kennengelernt.

Herr Strobl, wann haben Sie all ihre Jungs letztmalig gesehen?

Strobl: Beim Pokalspiel auf Schalke (3.11.2020, Anm. der Red.). Danach ging es in die Kurzarbeit. Die Jungs sind seitdem alle Zuhause bei ihren Familien. Sie halten sich dort fit. In Telefonaten zeigt sich, die Jungs setzen auf Eigenmotivation und ziehen mit um das Jahr 2021 für das Schönste für unsere Mannschaft werden zu lassen.

Sie gehen also davon aus, dass die Runde zu Ende gespielt wird?

Strobl: Ich habe die ganz starke Hoffnung das es wieder los geht. Klar haben andere Sachen die größere Priorität früher starten zu können. Da sind die vielen Einzelhandelsgeschäfte, die Gastronomie auch viele Kultureinrichtungen, die derzeit geschlossen sind. Meine Hoffnung ist, dass wir spätestens Mitte März wieder mit dem Gruppentraining beginnen und dann Anfang, Mitte April in den Wettkampf einsteigen  können.

Start in den Wettkampf Anfang/Mitte April. Das bedeutet doch bei den Meisterschafts- und Ligapokalspielen eine richtige Terminhetze?

Strobl: Richtig. Aber wie und was gespielt wird, darüber können wir  heute nur spekulieren. Würde die Meisterschaft abgebrochen werden, gäbe es keinen Absteiger, dafür eine aufgeblähte Regionalliga in 2021/22. Wer in die Drittliga-Quali geht, das müsste dann nach einem Quotienten berechnet werden. Andere Möglichkeit, die vier Teams am Tabellenanfang spielen wie vorgesehen in Halb- und Finalspiel den Meister aus. Letztlich müsste man dann den Ligapokal eliminieren. Aber bevor es zu einem Szenario kommt müssen erst die Rahmenbedingungen seitens der Politik geschaffen werden.

Unter den ersten vier Teams der Tabelle ist die U23 des 1. FC Nürnberg. Im Gegensatz zu den „Amateurklubs“ dürfen die Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten aber trainieren. Siehst du hierin eine Wettbewerbsverzerrung?

Strobl: Das kann man so und so hindrehen. Die Jungs müssen trainieren, denn sie sind immer auf Abruf für die Profimannschaft. Bei Hopp oder Topp-Spielen wie sie im Saisonverlauf anstehen sehe ich allerdings den Vorteil beim Gegner. Dessen Spieler werden da immer 120 Prozent geben. Somit kannst Du diesen Vorteil für einen kurzen Moment ausgleichen.

Verletzungsrisiko niedrig halten

Wie lange schätzt Du ist die nötige Vorbereitungszeit für die „Amateurteams“?

Strobl: Das ist eine schwere Frage. Wir hatten noch nie eine solange Pause. Hier geht der Blick auf die einzelnen Spieler jeder Mannschaft. Wie lange braucht er Anlaufzeit, wie viele Spiele braucht er um das Verletzungsrisiko niedrig zu halten? Viele Spieler stehen im Berufsleben, wie wirkt sich dies aus? Ich finde, es ist gewagt hier eine Wochenzahl herauszuhauen. Spekulationen kannst Du nur am Ende des Tages wagen. Drei, vier Wochen sind aber ein Mindestmaß an Vorbereitung.

Wenn es wieder los geht hat auch deine Mannschaft ein anderes Gesicht. Ist es ein Stärkeres als vor der „Pause“?

Strobl: Davon gehe ich aus. Mit Daniel Adlung haben wir einen Spieler mit großer fußballerischer Erfahrung verpflichtet. Thomas Haas ist ein Spieler der in jedem Training Gas gibt, immer einhundert Prozent bringt. Vitus Scheithauer ist ein Talent, das zum ersten Mal im „Herrenbereich“ spielt. Er ist ein Perspektivspieler den wir an die Mannschaft heranführen.

Abschließende Frage: Du hast sich als Fitness-Coach im Printbereich versucht. Wie war die Resonanz?

Stobl:  Die war eigentlich gar nicht vorhanden. Ich habe kein richtiges Feedback bekommen. Auch Angebot von You Tube und weiteren Kanälen stehen noch aus.

SAZ-Redakteur

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