SKF-Entwickler gewinnen Best of Industry Award 2021

Das Ocean Energy Team der SKF freut sich über den begehrten „Best of Industry Award 2021“. Der Industriepreis wird jährlich in einer Onlineabstimmung ermittelt. SKF wurde für die in Schweinfurt entwickelten und gebauten, voll integrierten 1-MW-Antriebsstränge des weltweit größten schwimmenden Gezeitenkraftwerks „Orbital O2“ ausgezeichnet.

Coronabedingt kam der Award zum Jahreswechsel verspätet per Post vom auslobenden Vogel Verlag aus Würzburg, der auf die sonst übliche Verleihungsgala diesmal verzichtete. Die Innovationsleistung der SKF, mit deren Hilfe Gezeitenkraft vor der Küste Schottlands in Strom verwandelt wird, setzte sich in der Kategorie „Konstruktion und Entwicklung“ unter anderem gegen einen holografischen Touchscreen und einen E-Bike-Stahlrahmen aus dem 3D-Drucker durch.

„Die länder- und fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit bei diesem Projekt öffnet den Blick in die Zukunft der SKF“, stellte SKF-Deutschlandchef Martin Johannsmann bei einer kleinen Feierstunde mit den Preisträgern fest. „SKF ist bekannt vor allem für Wälzlager. Wir haben im Unternehmen aber umfassende Kompetenzen rund um rotierende Wellen – vom Wälzlager über Schmiersysteme, Dichtungen, Kupplungen sowie Zustandsüberwachung – und dazu das notwendige Systemwissen, um dies alles effizient zusammenzuführen.“

So konnte SKF über Großlager aus Schweinfurt hinaus letztlich zwei integrierte Plug and- play-Antriebsstränge an den schottischen Kunden Orbital Marine Power liefern und ist dort auch bei einem bereits akquirierten Nachfolgeprojekt als wichtiger Entwicklungspartner wieder mit an Bord. „Dieses Projekt liefert den eindrucksvollen Nachweis, dass SKF-Systemwissen beste Voraussetzungen bietet, um erfolgreich große Innovationsschritte in Kerntechnologien wie grünem Strom zu gehen“, so Martin Johannsmann.

Schwebender Koloss: Einer von zwei „Plug & play“ Antriebssträngen von SKF vor der Montage an den O2-Schiffskörper auf einer Werft in Dundee.

 

Michael Baumann, Manager Geschäftsentwicklung beim SKF Marine und Ocean Energy Team, berichtete von den laufenden Arbeiten an einem noch leistungsstärkeren Antriebsstrang mit dem Ziel, das System bis Ende 2023 zur Serienreife zu entwickeln. Rund fünf Millionen Euro aus dem Forward-2030-Projekt der Europäischen Union fließen hierfür an SKF. „Die EU hat sich ehrgeizige Ausbauziele gesetzt: Bis 2025 sollen 100 Megawatt und bis 2030 ein Gigawatt Strom aus Meeresenergie erzeugt werden. Mit unserem Antriebsstrang und der Kooperation mit Orbital eröffnet sich uns hier ein spannender Markt“, betont Michael Baumann.

Die „Orbital O2“, die vor den schottischen Orkney Inseln ankert und dort seit Oktober 2021 Strom produziert, ist mit zwei SKF-Antriebssträngen bestückt. Sie befinden sich unter Wasser an 15 Meter langen Gelenkarmen und verwandeln die aus den 21 Meter großen Rotoren kommende Kraft in Strom. Gezeitenenergie soll bei der Energiewende im Gegensatz zu Wind- und Sonnenenergie bei der Grundlastversorgung eine wichtige Rolle spielen. Denn dank der von SKF entwickelten aktiven Einzelblattverstellung kann das schwimmende Gezeitenkraftwerk bei eingehender wie ausgehender Flut berechenbar Strom erzeugen.

Im „Fall of Warness“ vor der Nordküste Schottlands erzeugt die Orbital O2 mit SKF-Technologie seit diesem Sommer erneuerbaren Strom.

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