Weitere Fortschritte beim Mobilfunkausbau

Eigentlich ist das Thema Digitalisierung, insbesondere der Breitband- und Mobilfunkausbau ein Bundespolitisches, dem gerade jetzt im Wahlkampf noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Doch Kommunen werden vielerorts alleine gelassen. In Schonungen ist es der Bürgermeister mit seinem Gemeinderat selbst, der hier unnachgiebig und konsequent Bewegung in die Sache bringt. Gerade die jüngsten Erfolgsmeldungen motivieren zum Weitermachen, auch wenn der Prozess und die Entwicklungen zäh und langwierig sind. Mit Protest und medialem Druck konnten mittlerweile in Hausen, Marktsteinach (jeweils Telekom) und in Löffelsterz sowie Reichmannshausen (jeweils Vodafone) insgesamt vier Mobilfunk- und LTE-Masten zweier namhafter Betreiber in Betrieb genommen werden.

Das, wovon viele Gemeinden oft noch Träumen, nämlich flächendeckenden Mobilfunkempfang, ist in Schonungen – der flächengrößten Kommune im Landkreis jetzt geschafft. Ein wichtiger Etappensieg, wie Bürgermeister Stefan Rottmann erklärt.

Aber weil es in Deutschland innerhalb der großen Netzbetreiber Vodafone, O2, Telekom und Telefonica kein Roamingangebot gibt, ist ein durchgängiges Netz einzelner Anbieter immer noch ein frommer Wunsch. Vielerorts, selbst in Städten und Ballungsräumen gibt es kein vollständiges Netzangebot. „Um durchgängig in Stadt- und Landkreis telefonieren zu können, bräuchte ich vier Handyvertrage!“, klagt Bürgermeister Stefan Rottmann.

Handys müssten sich doch in die vor Ort bestehenden Sendemasten einwählen können, unabhängig, welcher Anbieter den Standort betreibt – dann bräuchte es keine weiteren Ausbauanstrengungen, weil bestehende Infrastruktur genutzt werden kann. Rottmann fordert andernfalls eine Verpflichtung der Mobilfunkkonzerne, gemeinschaftliche Standorte zu realisieren. „Im ungünstigsten Fall, stellt jeder Mobilfunkkonzern in einer Ortschaft seinen eigenen Masten auf!“ Synergien müssten konsequent genutzt werden. Rottmann fordert die Politik auf, endlich zu handeln.

In Schonungen nutzt man derweil jede noch so kleine Chance: Vor allem aber die wertvollen Kontakte zu den Mobilfunkkonzernen, die mittlerweile durch den Bürgermeister geknüpft wurden. Vodafone plant einen Standort in Hausen. Mitbewerber Telekom fokussiert sich dagegen im eigenwirtschaftlichen Ausbau auf Drängen der Gemeinde auf Löffelsterz und Reichmannshausen. Rottmann hofft, dass damit auch der Glasfaserausbau weitere Fortschritte macht und dann auch ein größeres, verbessertes Breitbandangebot geschaffen werden kann.

Ein sichtbaes Signal des Ausbaus ist nun in Löffelsterz entstanden: Außerhalb des Ortes in der Raiffeisenstraße wurde nun der Mast mit Infrastruktur auf einem Scheunendach errichtet. Zuvor wurde geplant, die Statik berechnet und Pachtverträge geschlossen. Möglicherweise könnte der Standort schon in einigen Wochen in Betrieb gehen, wie die Telekom mitteilt.

Erfreulicherweise kommt noch ein Dritter Anbieter ins Spiel: Telefonica plant den Ausbau in Marktsteinach.

Der Bürgermeister will den Internet- und Mobilfunkausbau offensiv angehen: Gerade jetzt in Corona-Zeiten seien Arbeitnehmer, Schüler und Studenten im „Home-Office“ auf bestmögliche Anbindung angewiesen. „In einem hochentwickelten Land wie Deutschland darf es da keine Zweiklassengesellschaft geben!“, mahnt Stefan Rottmann, denn Anschluss- und Netzprobleme haben viele Städte- und Gemeinden in Deutschland. Es könne nicht angehen, dass nur denjenigen abgeholfen werde, die am lautesten auf sich aufmerksam machen.

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